Was steckt hinter der Wirkung von Cannabidiol (CBD)?
Cannabidiol (CBD) ist für Krebspatienten eine interessante therapeutische Option. In einem anderen Artikel sind wir bereits den Fragen nachgegangen, wann und wie Krebspatienten von der Einnahme von Cannabidiol profitieren können oder ob eine Heilung von Hirntumoren wie dem Glioblastom durch CBD möglich ist. Nun wollen wir uns damit beschäftigen, was hinter der Wirkweise von Cannabidiol steckt: Was ist über seine Wirkungen bekannt? Wodurch lässt sich seine Wirkung erklären? Welche Wirkungen von Cannabidiol konnten durch klinische Studien belegt werden?
Im Jahr 1987 konnte der Professor Allyn Howlett von der Saint-Louis-Universität in Missouri (USA) zum ersten Mal zeigen, dass Cannabinoide über körpereigene Rezeptoren wirken. Der menschliche Körper verfügt über mehrere Rezeptoren, die auf Cannabinoide reagieren. Die bekanntesten sind der Cannabinoid-Rezeptor 1 (CB1) und der Cannabinoid-Rezeptor 2 (CB2). Der CB1 findet sich im zentralen Nervensystem und im Nervensystem des Darms. Der CB2 findet sich auf Zellen des menschlichen Abwehrsystems und auf Zellen, die den Knochenstoffwechsel regulieren. Diese beiden Rezeptoren sind Teil des sogenannten Endocannabinoid-Systems. Das Endocannabinoid-System dient der Regulierung von Körperabläufen. So hat es einen Einfluss auf die
- Leistung des Abwehrsystems,
- die Schmerzwahrnehmung,
- die Entstehung von Ängsten,
- die Stimmungslage und
- die Regulation von Appetit, Schlaf und Körpertemperatur.[1][2]
Aufgrund der zentralen Rolle des Endocannabinoid-Systems im Körper ist es nachvollziehbar, dass dieses einen entscheidenden Einfluss auf unser Wohlergehen und auf eine mögliche Genesung im Krankheitsfall haben kann. Aus diesem Grund wurden Cannabinoide wie Cannabidiol und THC in den letzten Jahrzehnten genauer unter die Lupe genommen. Können sie Antworten auf schwer heilbare oder unheilbare Erkrankungen liefern?
CBD hemmt zudem den Abbau von Anandamid, was den Anandamid-Spiegel steigern kann. Dies kann die stimmungsaufhellenden und schmerzstillenden Eigenschaften von Anandamid steigern und unter anderem bei dem sogenannten klinischen Endocannabinoid-Mangel hilfreich sein. Dieser wird als Ursache hinter schmerzhaften Erkrankungen wie der Fibromyalgie oder der Migräne vermutet.
Dank seiner antioxidativen Eigenschaften kann Cannabidiol Zellen und Erbgut vor negativen Einflüssen schützen. Mehrere Zelluntersuchungen konnten aufzeigen, dass Cannabidiol das Krebswachstum hemmen kann. Aufgrund dieser vielfältigen Wirkungen ist es mehr als nachvollziehbar, dass Forscher Cannabidiol in verschiedenen klinischen Studien an Menschen getestet haben und testen werden.
Bei diesen Erkrankungen kann CBD hilfreich sein, indem es den Juckreiz stillt, hemmend auf Entzündungsprozesse wirkt und die Bildung von Hautfetten reguliert. Entsprechende CBD-haltige Pflegeprodukte werden von Patienten immer öfter angewandt.
Die University of Technology Sydney (UTS) forscht zudem, ob CBD auch den Alterungsprozess der Haut entscheiden beeinflussen kann. Erste Ergebnisse seien vielversprechend, jetzt wird daran geforscht, wie die Aufnahme von CBD durch die Haut optimiert werden kann.
- CBD reduziert die autoimmunen Entzündungsvorgänge bei Diabetes vom Typ 1.[8]
- CBD kann hilfreich bei Epilepsie sein.[9][10][10,1]
- CBD kann die Lebensqualität von Parkinson-Patienten steigern.[11]
- CBD kann die Nikotin-Abhängigkeit bei Rauchern senken.[12]
- CBD kann bei Angstzuständen hilfreich sein.[13]
- CBD kann bei THC-induzierten Psychosen lindernd wirken.[14]
- CBD kann bei Schizophrenie wirksam sein.[15][16][16,1]
- CBD kann bei Lampenfieber und sozialen Phobien hilfreich sein.[17]
- CBD kann übermäßigen Appetit hemmen.[18]
- CBD kann bei Schlafstörungen hilfreich sein.[19]
- CBD kann bei Colitis ulcerosa hilfreich sein.[20]
- CBD kann die Schmerzen nach Nieren-Transplantation lindern.[20,1]
In einzelnen klinischen Studien wurden auch die Effekte der gemeinsamen Einnahme von CBD und THC untersucht. Unter anderem beim Morbus Crohn [21], bei Nervenschmerzen [22][23], bei Krämpfen allgemein sowie bei Patienten mit Multipler Sklerose (MS) [24][25][26][26,1], bei Tumorschmerzen [27][28], bei Fibromyalgie [28,1], bei Cannabis-Abhängigkeit [28,2] und bei Schlafstörungen [29].
Momentan wird der mögliche Nutzen von Cannabidiol bei der Alzheimer-Erkrankung intensiv diskutiert. Hierbei sollen seine entzündungshemmenden, nervenzellschützenden und antioxidativen Eigenschaften hilfreich sein.[30]
Aufgrund seiner Wirkung auf den Stoffwechsel des köpereigenen Endocannabinoids Anandamid könnte CBD auch bei der Behandlung des sogenannten klinischen Endocannabinoid-Mangels hilfreich sein. Dieser wird unter anderem vom Cannabis-Forscher Ethan Russo hinter unklaren schmerzhaften Beschwerden und Erkrankungen wie der Fibromyalgie, dem Reizdarm und der Migräne vermutet. Bei diesen Indikationen kann eine Steigerung des Anandamids schmerzlindernd wirken.[31]
Von den 400 Patienten waren 250 mit der CBD-Therapie sehr zufrieden, signifikanten Besserungen zeigten sich unter anderem bei verschiedenen Schmerzarten, Ängsten, Schlafstörungen und Depressionen. Keine signifikante Besserung verzeichnete man bei Patienten mit neurologischen Erkrankungen. Verwendet wurden niedrige Dosierungen (40 mg CBD pro Tag) und hohe Dosierungen von bis zu 400 mg pro Tag. Die unterschiedlichen Dosierungen könnten laut den Studienautoren ein Grund dafür gewesen sein, dass die CBD-Therapie nicht bei manchen keine Wirkung zeigte.
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