Synthetische Cannabinoide
Synthetische Cannabinoide tauchten erstmals 2008 als Zusatzstoffe in angeblichen Kräuter- und Räuchermischungen (z. B. Spice, K2, Yucutan Fire usw.)a in der Schweiz auf.
Ursprünglich wurden diese Substanzen als «Legal Highs» oder «Research Chemicals» entwickelt und als legale Ersatzprodukte für Cannabis verkauft. «Legal High» ist ein Oberbegriff für unregulierte (neue) psychoaktive Substanzen, welche die Wirkung illegaler Drogen nachahmen und auf dem Markt frei verkauft werden.
Dementsprechend wurden synthetische Cannabinoide vorwiegend von erfahrenen Personen (so genannten «Psychonauten») aus Interesse an der Wirkung konsumiert.
Zudem können diese Substanzen in Urintests nicht nachgewiesen werdene, was sie für Personen attraktiv macht, die sich solchen Tests aufgrund einer richterlichen Anordnung, anlässlich einer Gefängnisstrafef oder einer stationären Suchttherapie unterziehen müssen.
Im Jahr 2019 hat es in der Schweiz erstmals Beschlagnahmungen von Industriehanf (CBD) gegeben, auf dem synthetische Cannabinoide nachgewiesen wurden.
Ein Jahr später wurden in den Drug-Checking-Angeboten der Schweiz zahlreiche Proben von CBD-Hanf mit synthetischen Cannabinoiden getestet, die auf dem illegalen Markt als «gewöhnliches» THC-haltiges Cannabis verkauft wurden. Das vorliegende Faktenblatt stützt sich auf nationale und internationale Studien sowie auf Informationen aus den Drug-Checking-Angeboten der Schweiz. Es informiert Fachpersonen über die Risiken und den aktuellen Wissensstand zu synthetischen Cannabinoiden.
Nun brachte die Vigia AG aus Zürich die Software Cannavigia auf den Markt, die für mehr Transparenz sorgen soll. Damit sollen sämtliche Stellen einer Wertschöpfungskette festgehalten und abgebildet werden. Damit würde CBD-Hanf ähnlich transparent produziert wie ein Medikament, erklärt CEO Luc Richner. «Bis anhin gab es für CBD-Produkte weniger Transparenzvorgaben als für normale Konsumgüter in der Migros oder Coop. Das wollen wir ändern.» Im Gegensatz zur Pharmaindustrie, in der solche Standards gesetzlich vorgeschrieben werden, sind diese im CBD-Markt noch immer freiwilliger Natur.