CBD, alles was Sie wissen müssen und sollten…
Cannabidiol (CBD) ist ein nicht psychoaktives Cannabinoid aus dem weiblichen Hanf (Cannabis). Es sind entkrampfende, entzündungshemmende, angstlösende und gegen Übelkeit gerichtete Wirkungen beschrieben. Weitere pharmakologische Effekte wie eine antipsychotische Wirkung[8] werden erforscht. [1]
Wie funktioniert CBD im menschlichen Körper?
Der nicht-psychoaktive Inhaltsstoff Cannabidiol bindet an verschiedene Rezeptorsysteme im Endocannabinoidsystem an. Dieses kann als Kommunikationssystem, welches zwischen Körper und Gehirn agiert, gesehen werden und besteht aus verschiedenen Rezeptoren, an welche Moleküle andocken, um die Vermittlung von Signalen sicherzustellen.
Innerhalb dieses Systems wirken Endocannabinoide, sogenannte Wirkstoffe, die vom Körper selbst produziert werden. Zusätzlich gibt es exogene Cannabinoide, die den menschlichen sehr ähneln und auf ähnliche Weise im Endocannabinoid-System wirken, jedoch von außen zugeführt werden müssen. Unabhängig ob eigens produziert oder zugeführt binden die jeweiligen Substanzen an die Rezeptoren an, um unterschiedliche Vorgänge zu aktivieren. [6]
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![](https://bischofbergergardening.ch/media/bb/1e/24/1604057373/Endocannabinoid-system_DE.jpg?ts=1604057374)
Die Aktivierung von Cannabinoid-Rezeptoren erfolgt über Endocannabinoide. Im Gegensatz zu den meisten anderen Neurotransmittern werden Endocannabinoide nicht in den Nervenzellen gespeichert, sondern erst bei Bedarf hergestellt. Zu den bekanntesten Endocannabinoiden zählt neben Anandamid noch 2-Arachidonylglycerol, abgekürzt 2-AG. [8]
Ein Eingriff in das Endocannabinoid-System kann massive Auswirkungen haben. Beim Menschen kann beispielsweise die künstliche Blockierung von CB1-Rezeptoren durch den Arzneistoff Rimonabant schwere Angststörungen auslösen. Ein Medikament mit dem Wirkstoff wurde deshalb vom Markt genommen. Ursprünglich sollte das Medikament den Appetit dämpfen, um bei Fettleibigkeit das Abnehmen zu erleichtern. Denn CB1-Rezeptoren steuern auch den Appetit. Bei Cannabiskonsumierenden kann dieser Effekt einen „Fressflash“ zur Folge haben.
Genetisch unterschiedliche Ausprägungen von CB1-Rezeptoren stehen im Verdacht, die Anfälligkeit für Suchterkrankungen oder psychische Störungen zu erhöhen. CB1-Rezeptoren sind darüber hinaus bereits in der Embryonalentwicklung für die Neurogenese, also der Ausbildung von neuronalen Netzwerken von Bedeutung. Das Endocannabinoid-System spielt schließlich eine wichtige Rolle für die Verarbeitung aktueller Informationen, also den Zugriff auf das Arbeits- und das Kurzzeitgedächtnis. [8]
THC verursacht unter anderem die Ausschüttung von Dopamin, allerdings in deutlich geringerem Ausmaß als Stimulanzien wie Amphetamine oder Kokain. Das Cannabinoid-System kann zudem individuell unterschiedlich reagieren. Die Art der psychoaktiven Wirkung von THC hängt sowohl von der Dosis als auch von der Person ab. THC kann sowohl Glücksgefühle als auch Angstzustände auslösen. Die Aktivität von CB1-Rezeptoren wird zudem durch eine häufige Aktivierung verringert. Im Rahmen des Cannabiskonsums kann dieses Phänomen zur Toleranzentwicklung führen.
Durch die Manipulation der CB1-Rezeptoren hat THC auch Einfluss auf die Informationsverarbeitung, insbesondere auf das Arbeits- und das Kurzzeitgedächtnis. Das Abspeichern und Verarbeiten neuer Informationen ist unter dem akuten Einfluss von THC nur begrenzt möglich. Die Gedächtnisleistung nimmt bei chronischem Konsum meist ab, erholt sich bei Abstinenz aber wieder. Bei Mäusen führt die chronische Zufuhr von THC in der Pubertät jedoch zu dauerhaften kognitiven Einschränkungen. Auch bei Menschen wurde beobachtet, dass chronischer Konsum in der Jugend die Hirnentwicklung langfristig beeinträchtigen kann. [9]
![](https://bischofbergergardening.ch/media/0f/a9/87/1604057973/Chronische-Schmerzen-%E2%80%93-wie-schl%C3%A4gt-sich-CBD-in-der-Schmerzbek%C3%A4mpfung.jpg?ts=1604057974)
CBD hat sich speziell bei chronischen Schmerzen als eine gute Alternative zu konventionellen Schmerztherapien entwickelt, eine Anwendung ergänzend ist aber genauso denkbar. Wenn Sie unter chronischen Schmerzen leiden oder einen Freund, Kollegen oder Angehörigen haben, der sich mit diesen plagt, könnte der Griff zum CBD sowohl alternativ als auch ergänzend eine Option darstellen. Wir haben uns verschiedene chronische Schmerzzustände einmal näher angeschaut, um so zu ermitteln, wie sich das Cannabidiol bei diesen schlägt. [10]
Menstruationsbeschwerden fallen unter die "inflammatorischen Schmerzen", welche in direkter Art und Weise mit beiden Rezeptoren (CB 1 und 2) im menschlichen Endocannabinoid-System interagieren. Eine Studie hat in diesem Zusammenhang ergeben, dass sich CBD vor allem bei solchen inflammatorischen Schmerzen sehr gut schlägt. Unterstützend ist in diesem Zusammenhang die analgetische Wirkung von Cannabidiol zu sehen. Das bedeutet, dass das natürliche Extrakt aus dem Hanf eine entspannende und gegenüber Entzündungen hemmende Wirkung entfaltet.
Aufgrund der Interaktion mit dem zentralen Nervensystem sind außerdem Effekte denkbar, die die empfundene Angst reduzieren, Muskeln und Geist entspannen sowie mögliche Stimmungsschwanken verpuffen lassen. Damit rückt CBD automatisch bei PMS-Beschwerden in den Fokus und findet bei vielen Frauen, die gegenüber dem Hanfextrakt offen eingestellt sind, besondere Beachtung. [10]
Migräne sind nicht mit Kopfschmerzen vergleichbar, auch wenn "der Schädel bei beiden brummt". Nicht nur ist die Intensität bei Migräne höher, dazu gesellen sich noch weitere Symptome, wie beispielsweise eine sehr stark ausgeprägte Lichtempfindlichkeit, Übelkeit mit Erbrechen und Durchfall. Eine chronische Migräne wird für Betroffene zu einem schweren Laster, was diese kontinuierlich mit sich herumtragen, da sie spontan ausbrechen und teilweise sogar bis zu zwei Tage anhalten kann. Während dieser Zeit ist ein normales Leben nicht möglich, synthetische Schmerzmittel sind quasi immer das Mittel der Wahl, um in dieser Phase überhaupt noch etwas vom Leben zu haben.
Ebenso besteht bei einer intensiven Migräne die Gefahr, dass das Gehirn beschädigt wird, vor allem wenn diese chronisch über längere Zeit anhält. Dr. Ethan Russo war es, der erstmals einen Zusammenhang zwischen dem Endocannabinoid-System und Migräne herstellte. Er widmet sich in erster Linie den Nebenwirkungen, beispielsweise der Übelkeit, die durch Cannabidiol mitunter reduziert werden könnte. Weiterhin sind sich Wissenschaftler einig, dass ein reduzierter Serotoninspiegel einen zusätzlichen Auslöser für Migräne liefert, wobei dann die fördernden Eigenschaften des CBD auf eben diesen Serotoninwert an Bedeutung gewinnen.
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Wer unter Migräne leidet, kann CBD also durchaus mindestens ergänzend ausprobieren. Bei akuten Kopfschmerzen sind die Ergebnisse jedoch sehr unterschiedlich, ob die schmerzlindernde Wirkung tatsächlich eintritt, ist daher von Person zu Person unterschiedlich - ein Experiment ist aber durchaus möglich. Falls es anschlägt, haben Sie eine weitere, natürliche Hilfe in der Hinterhand und könnten chemische Schmerztabletten mit all ihren Nebenwirkungen mitunter ab und an unangetastet im Schrank belassen. [10]
Arthritis ist die am häufigsten vorzufindende Gelenkerkrankung, welche vorzugsweise im Alter auftritt, wobei spezielle rheumatoide Abwandlungen durchaus bereits in den 20er- oder 30er-Jahren des Lebens zum Vorschein kommen. Die Arthritis kennzeichnen plötzlich auftretende Entzündungsherde an den Gelenken, die sich über die Zeit noch verschlimmern könnten. Das Ergebnis ist eine eingeschränkte Bewegungsfreiheit am Gelenk, Schwellungen und pochende Schmerzen sind ebenso denkbar. Aufgrund der Entzündung erstarrt das Gelenk, wobei die Flexibilität aufgrund der Schwellung noch weiter eingeschränkt wird.
Die klassische Therapie sieht eine medikamentöse Behandlung vor, beispielsweise über Präparate mit Cortison, die stark entzündungshemmend wirken. Cortison hat jedoch eine Reihe von Nachteilen und wird nicht von jedem Mensch vertragen, bei besonders schwerer Arthritis ist zudem mitunter eine Operation notwendig. CBD Präparate, wie zum Beispiel Öle, Kapseln oder Pasten, haben in der Behandlung von Autoimmunerkrankungen gute Ergebnisse gezeigt. Da es sich unter anderem bei der rheumatoiden Arthritis um eine solche Erkrankung handelt, bei der das Immunsystem die eigenen Gelenke angreift, wodurch sich diese entzünden, liegt eine Cannabidiol-Therapie nicht fern.
Eine Studie speziell zu Autoimmunerkrankungen zeigte sehr gute Resultate, insbesondere bei rheumatoiden Zuständen. Da die Liste der Nebenwirkungen kürzer und viel weniger bedenklich als bei Cortison ist, könnte CBD unterstützend oder bei besonders leichten Formen angewandt werden. Bei einem stärkeren Verlauf ist aber in den meisten Fällen zwingend eine Stoßtherapie von Cortison mit ausschleichender Dosierung notwendig. [10]
Der Forschung ist mittlerweile bekannt, dass das Endocannabinoid-System unter anderem mit CB1 und CB2 Rezeptoren interagiert, welche durch das Cannabidiol (und weiterer in Vollspektrum-Produkten enthaltener Cannabinoide) in direkter Art und Weise angesprochen wird. Diese Rezeptoren steuern beispielsweise die Bewegung, Erinnerungen, Schmerz und Emotionen (CB1) oder aber das Immunsystem (CB2).
Aufgrund dieser Beschaffenheit zeigt die CBD Wirkung bei chronischen Schmerzen positive Ergebnisse, auch wenn der Einsatz als alternatives Schmerzmittel noch nicht weit verbreitet ist. CBD ist in Deutschland nach wie vor als Nahrungsergänzungsmittel eingestuft, nicht jedoch als Arzneimittel. Es ist denkbar, dass sich dieser Umstand in der Zukunft ändert, wenn ausreichend objektive und wissenschaftlich korrekt durchgeführte Studien die Therapie mit CBD zweifelsfrei beweisen.
Mittlerweile zeigen sich immer mehr Nationen der heilenden Wirkung von CBD gegenüber offen. Wurden die Untersuchungen von Schmerzphänomenen noch in Israel zum Leben erweckt, zogen mittlerweile beispielsweise Institute und Universitäten in Europa und den USA nach. Die Einstufung als Nahrungsergänzungsmittel hat für Sie einen Vorteil: So können Sie es ganz unkompliziert und 100% legal selbst einmal ausprobieren, ohne sich hierfür ein Rezept vom Arzt holen zu müssen. [10]
Wechsel- und Nebenwirkungen von CBD
Bisherigen Studienergebnissen zufolge wird Cannabidiol sehr gut vertragen. Nebenwirkungen sind in der Regel nicht gravierend. Zu diesem Schluss kam auch eine Tagung des Expert Committee on Drug Dependence der Weltgesundheitsorganisation WHO im November 2017. Die Experten der WHO sichteten die bisher bekannten Untersuchungen zu CBD. Hierbei kamen sie zu folgenden Schlüssen:
- CBD ist nicht psychoaktiv.
- CBD wird von Menschen und Tieren gut vertragen.
- CBD stellt kein Risiko für die Volksgesundheit dar.
- CBD provoziert keine psychische oder physische Abhängigkeit.
Die WHO beschäftigte sich auch mit dem therapeutischen Potential von CBD. Sie sieht ausreichend Belege, dass CBD bei Epilepsie ein wirksames Medikament ist. Auch bei der Behandlung von Alzheimer, Krebs, Psychosen oder Parkinson könnte CBD in Zukunft eine wichtige Rolle spielen, so die WHO.
Folgende Nebenwirkungen von CBD sind möglich: Müdigkeit, Mundtrockenheit, Durchfall, Appetitlosigkeit und leichte Benommenheit und Hautausschläge. Des Weiteren sollte beachtet werden, dass CBD blutdrucksenkend wirken und in einzelnen Fällen Einschlafstörungen verschlechtern kann. Es wird auch diskutiert, dass CBD die Abwehrleistungen herabsetzen könnte.
Über die Langzeitwirkung von CBD ist bis zum heutigen Datum wenig bekannt. Es wird angenommen, dass Erwachsene keine Einschränkungen bei einem längerfristigen Konsum von CBD haben dürften – sicher bewiesen ist das jedoch noch nicht. Was ein langfristiger CBD-Konsum für Kinder bedeutet, ist ebenfalls noch nicht erforscht. Es wäre zumindest denkbar, dass CBD die Entwicklung des zentralen Nervensystems beeinflussen könnte. [11]
Vorsicht ist auch bei schwer kranken Patienten geboten, die an Abmagerung oder Appetitlosigkeit leiden. Das Cannabinoid Tetrahydrocannabinol (THC) kann den Appetit steigern. Deshalb werden bei Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust THC in Form von Dronabinol oder THC-reiches Cannabis bei Krebspatienten eingesetzt. Reines CBD kann jedoch eine appetithemmende Wirkung haben.[2][3] Schwer kranke Patienten mit niedrigem BMI (BMI < 19) oder fehlendem Appetit sollten dies berücksichtigen. [11]
![](https://bischofbergergardening.ch/media/ca/61/11/1604059348/marijuana-3065611_640%20%281%29.jpg?ts=1604059348)
[3] https://bischofbergergardening.ch/CBD-Hanf/OEle-Kristalle-und-Trockenextrakt/
[4] https://bischofbergergardening.ch/CBD-Hanf/Schoen-und-Gesund/
[5] https://bischofbergergardening.ch/CBD-Hanf/Essen-und-Trinken/
[9] https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0028-1094355